GalerieWerkstatt Blickwinkel

Sie litten alle unter der Angst keine Zeit für alles zu haben und wußten nicht, dass Zeit haben nichts anderes heißt, als keine Zeit für alles zu haben.

Der Mann ohne Eigenschaften (Musil)

Irgendwann fing es an - seit dem ist es - und es wird bleiben - bis es mich wieder verlässt...

Biografische Daten: Ursula Eckbauer, geboren 1962 in Nürnberg

Aneignung der schöne Künste seit 2001
im Selbststudium/Weiterbildungen und durch Unterstützung von befreundeten Künstlern

Besuche von vielen diversen:frei gestalterischen Kursen - Seminaren - Portraitzeichnen - Aktzeichnen/-malen - Zeichnen Grundtechniken - freies Arbeiten in Künstlergruppen - malerisches Arbeiten im Atelier bei Gerard Walter, Hamburg - und natürlich sehr viel Eigeninitiative

2003 Gründung meines Ateliers GalerieWerkstatt
Blickwinkel
Eigene Erstellung meiner Webseite

Techniken und Materialien: abstrakte, experimentelle und konstruktivistische Malerei - Acryl, Ölkreide, Kohle, Bleistift gemalt auf Leinwand, Packpapier, chin. Reispapier etc., häufig auch Kollagen

Ich nehme an Ausstellungen und Aktionen teil, meine Werke entstehen fast ausschließlich in meinem Atelier.
Es freut mich, dass sich so viele unterschiedliche Menschen an meiner Kunst erfreuen können und wollen, Kinder, Erwachsene, Künstler und Kunstinteressierte gehören mittlerweile zu meinen Gästen.
Nebenher schreibe ich noch ein wenig, oder bin mit meinem Foto unterwegs, ansonsten erfreue ich mich an meinen Ideen und des Lebens, was sollte ich denn auch sonst tun.

Ganz anders-artig ist die experimentelle Malerei von Uschi Eckbauer. In ihrer biografischen Darstellung „mit dem Malen und mir“ beschreibt sie ihren Zugang zur bildenden Kunst.
Sie belegte 2001, mehr aus Neugierde, während eines Sabbatjahres, einen Malkurs bei Clemens Wuttke. In dieser Phase der persönlichen Neuorientierung tauchte sie ein in eine Farbenwelt, experimentierte mit Licht und Schatten, eröffnete sich neue Perspektiven durch räumliche Betrachtungen und Linienführung, sie entdeckte ihre Leidenschaft für die Malerei.

Ihren bewusst autodidaktisch gewählten Werdegang in der Malerei bezeichnet sie als eine Begegnung mit sich selbst, durch einen neuen Blick auf ihre Umgebung, auf ihre Mitmenschen und auf das Leben an sich.
Gerade das „Unvollkommene“ auszuhalten, auszuhalten, dass ein Werk nicht perfekt sein muss und dennoch Aus- und Eindruck vermittelt, war für Uschi Eckbauer eine Herausforderung.

In Bildern diesen neuen Blick auszudrücken, der sie zu einem neuen Leben veranlasste, jenseits von Perfektionismus, abseits von 100%igkeit, darin sieht sie ihre Berufung als Malerin.

Seit 2003 arbeitet die 1962 in Nürnberg geborene Künstlerin im eigenen Atelier „Blickwinkel“ in Fürth. Das Besondere des Ateliers ist, es lässt durch ein Schaufenster den Blick von anderen zu. Es will die BetrachterInnen neugierig machen, zum Mitmachen einladen und ermutigen, ebenfalls ihren Blick zu verändern.

Zahlreiche regionale und überregionale Ausstellungen begleiten und dokumentieren den künstlerischen Werdegang von Uschi Eckbauer.
                                                                       Rede Traudl Schönborn, zur Eröffnungsausstellung 3 art

Die DIVERGENZ- Serie von 2007-08 zeigt das Phänomen einer simultanen Gegensätzlichkeit zwei verschiedener Werkreihen und Stile.

Die erste Sequenz zeigt konkret-konstruktive Kompositionen; Op-Art.

Sie finden ihre Heimat in der messbaren Ordnung. Struktur, Abgrenzung, Geometrie; kleine und große Demarkationen geben den intensiven, leuchtenden Farben Halt;

hier beruhigt die Geometrie.

Die andere Sequenz zeigt spontan-emotionalen Ausdruck; Informel.

Die Grenzen sind aufgehoben, überschritten und radikal ausgliedert. Vermischungen, Abrisse,
Brüche und Zufälligkeiten beherrschen den Malgrund; hier bewegt die Abstraktion.

Klarheit und Genauigkeit auf der einen Seite, spielerische Freude und emotionaler Ausdruck
auf der Anderen; durch die materielle Form klar voneinander getrennt und gesondert. Mittels dieser Gegenüberstellung offenbart sich eine leidenschaftliche Unversöhnlichkeit intensiver künstlerischer Inspiration. Ein Spagat den die Künstlerin ausdrücklich unbekümmert vollzieht. Ein visuelles
Abenteuer über die Unvereinbarkeit der Gegensätze. Die Werke scheinen aus dieser energetisch-oppositionellen Dynamik geboren zu sein und einander zu beflügeln. Vielleicht ist die
Offenlegung von Widersprüchlichkeit eine geheime Absicht der Künstlerin?

So sehr divergent die verschiedenen Stile auch sind, nicht minder besticht die Eindeutigkeit jedes einzelnen Bildes, wo sich eine starke spannungsvolle Kraft präsentiert die den Betrachter direkt und ohne Umwege erreicht.

                                                                                                                                                     Beate Gördes
 

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